Mittwoch, 2. Januar 2013

Rückblick / Ausblick

Die letzten Wochen vor Weihnachten waren mehr als nur chaotisch.

Am 17.12 kam mittags ein Anruf, dass mein Friseur einen Unfall gehabt hätte und das mein (dringend notwendiger) Färbetermin verschoben werden musste. Gut, der Ersatztermin ließ sich finden. Aber das war die Eröffnung des ganzen Chaos.

Ich musste ungeplant einen Tag mehr Urlaub opfern, die gesamt Zeitplanung war für die Tonne. Die Arbeit stapelte sich bis unter die Decke und für meine kleine, dumme fellnase musste auch eine Lösung gefunden werden über die Feiertage.

Meiner besten Freundin ging -und geht- es bescheiden. Ihre Blutwerte sind noch immer (schon wieder?) bescheiden und die erhoffte Therapie ist derzeit in weite Ferne gerückt. Somit bekommt sie jetzt wieder eine Chemo, um die Lebertumore im Griff zu halten.

Bedingt dadurch wollen ihre Beine nicht mehr so wie sie und haben beschlossen, die Kraft einfach einzustellen. Somit muss sie inzwischen an Krücken (Unterarmgehhilfen) gehen um sich überhaupt noch fortbewegen zu können.

Mit meiner Mutter hatte ich kurz vor Weihnachten einen großen Streit, der auch noch immer an mir nagt. Aber vermutlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Wieso auch sollte meine Mutter Zeit und Verständnis für mich und meine Sorgen, Nöte und Ängste aufbringen wenn meine Schwester zu Besuch ist. Die Frau, die in Notsituationen immer abdreht wie ein kopfloses Huhn und für die dann alle anderen die Kastanie aus dem Feuer holen müssen. Die Frau, für die ich mich nach dem Tod ihres Mannes den Arsch aufgerissen habe um zu helfen.

Wieso also sollte unsere Mutter für M I C H Zeit und Verständnis haben? So etwas wird völlig überbewertet. Ich war/bin ja immer die Starke, Überlegte. Wieso sollte ich denn auch Sorgen, Nöte und Ängste haben? Ich doch nicht. Ich solle aufhören mir Gedanken um ungelegte Eier zu machen, hat sie gesagt.

Nun gut. Ich habe dann aufgelegt um Rotz und Wasser zu heulen. Half mir zwar nicht weiter. Aber aufhalten konnte ich es auch nicht. Der Mann an meiner Seite hat es dann irgendwie geschafft, mich wieder etwas aufzurichten. Mir etwas Kraft zu geben. Etwas, das meine Familie mir nicht geben wollte. Und das meine Freundin mir nicht geben konnte.

Über die Feiertage war ich dann beim Mann an meiner Seite.

Ja, es war entspannend.
Ja, es war wunderschön.
Ja, es war viel zu kurz.

Er hat mich wunderbar bekocht und betüdelt, sich wunderbar um mich gekümmert. Einfach schön. Ebenso wie der spontane Motorradausflug am 24.12. Das Wetter war zwar an einigen Tagen echt suboptimal, aber da er seinen täglichen Spaziergang braucht hatte ich mehr Bewegung als mir manchmal lieb war. ich habe noch heute Probleme mit meinem rechten Knie.

Aber auch das wird vergehen.

Inzwischen sitze ich wieder in der Arbeit und hoffe, das auch diese Tage vorbeigehen. Am Samstag wird der beste aller Männer wieder bei mir erscheinen. Ein Lichtblick, auf den ich mich wirklich freue. 2 Tage sind zwar nicht viel, aber es ist trotzdem schön.

Alles wird gut.
Hoffe ich jedenfalls.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

My Blog. My Bedroom. My Rules.
Punkt.

Dieser Blog gehört zu mir, wie meine Fingernägel oder mein Arsch. Hier gibt es vernünftiges, verlässliches, vollkommenes, vielseitiges, verschlafenes, verträumtes, verfressenes, verheultes, verletztes, verführerisches, verrücktes, verliebtes, verpeiltes und manchmal einfach nur bunte Knete und Murmeln im Hirn . . .

Ich freue mich über jeden hinterlassenen Kommentar. Doch. Wirklich. Das zeigt mir, dass ich tatsächlich Leser habe. Kommentare dürfen auch gerne kritisch sein, sowohl hinsichtlich meines Getippsels, als auch meiner Person. Sie dürfen sich gerne auch konträr zu meiner persönlichen Meinung äußern.

ABER: Ich behalte mir mein höchsteigenes Recht vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, wenn ICH sie als beleidigend, verletzend oder politisch unkorrekt o.ä. empfinde. Wem das missfällt, dem steht es frei hier nicht mitzulesen und die Seite zu verlassen. Die Softwarenetwickler haben dafür eine Funktion vorgesehen, die sich oben rechts in der Ecke in Form eines weißen Kreuzes auf rotem Grund findet. Die Benutzung ist kostenlos.