Mittwoch, 8. Mai 2013

Urlaub Tag 6 - "Motorradtouren? Viel zu warm."

Dieser Tag sollte uns nach Süden führen.
Ganz weit nach Süden.
In die Provence und die Camargue.

Und so ging es nach dem üblichen Frühstück (Croissant, Baguette, gelbe/rote Marmelade, Kaffee, Tee) wieder einmal daran, die Kuh teilweise zu beladen. In Anbetracht der uns erwartenden Temperaturen musste unbedingt genug Wasser mit im Koffer.

Und es wurde warm.
Mit jedem Kilometer südlicher immer wärmer.

Unser erstes Ziel war der Pont du Gard, ein römischer Aquädukt mit beeindruckender Höhe und einer der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich. Der Pont du Gard zählt zu den wichtigsten erhalten gebliebenen Brückenbauwerken der antiken römischen Welt und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs.



Es war bullenwarm inzwischen. Trotzdem haben der erwiesenermaßen beste Mann und ich uns auf den Weg nach Avignon gemacht, der Stadt der Päpste und der Stadt mit der Brücke aus dem berühmten Kinderlied, der Pont Saint-Bénézet.



Die Thermometer in der Stadt zeigten 28°C an und ich war wirklich froh, im Schatten Pause machen zu können. In der Sonne war es in der schwarzen Motorradklamotte viel zu warm. Nichtsdestoweniger trotz haben mein geliebter Kuhtreiber und ich uns dann auf den weiteren Weg nach Süden gemacht. Nach Les Saintes-Maries-de-la-Mer, einem alten Wallfahrtsort, der heute leider viel zu stark durch den Tourismus geprägt ist.

Bis heute finden zwei Wallfahrten nach Saintes-Maries statt, die am 24. Mai und Ende Oktober jedes Jahres zu Ehren der Marie Jacobé und der Marie Salomé abgehalten werden, im Mai zudem auch von Sara, der Schutzheiligen der Gitans (hauptsächlich spanische Roma).

Tja. Was soll man zu diesem früheren Fischerdorf sagen?
Nicht viel. Heutzutage arbeitet dort wohl niemand mehr als Fischer. Und wenn ich mir die vorhandenen und im Bau befindlichen Hotel- und Wohnanlage so anschaue, dann frage ich mich wirklich wo das noch hinführen wird. Grob geschätzt würde ich sagen, dass 100% der Einheimischen im Tourismus arbeiten.

Was ich wirklich abstoßend und mehr als gruselig fand, waren die am Straßenrand angebundenen Pferde. Gesattelt, mit vollem Zaumzeug, auf irgendwelche ignoranten Touristen wartend für eine „Promenade au Cheval“ in der prallen Sonne. Wenn sie Glück hatten durften sie wenigstens im Schatten stehen und hatten Wasser in der Nähe. Aber eben leider nicht alle. Und das ganze über wirklich viele Kilometer hinweg vor Les Saintes-Maries-de-la-Mer.

Echt abstoßend ! Ich war wirklich froh, als wir endlich weg waren. In dieser Ecke habe ich auch bewusst darauf verzichtet, irgendwelche Fotos zu machen. Nein, danke.

Die Rückfahrt über Nimes, Quissac, Saint-Hippolyte-du-Fort nach Saint-Jean-du-Gard war dann recht unspektakulär. Ein paar schöne, kurvige Strecken haben wir noch mitgenommen. Aber alles in allem waren wir froh, weiter weg vom Mittelmer zu kommen. Weg von dieser ungewohnten Hitze.

Der Abend brachte erneut ein wunderbares Menü mit einem unglaublich leckeren Lamm. So zart, das man kein Messer zum Essen brauchte. Das Fleisch konnte man mit der Gabel auseinander ziehen. Sensationell.

Leider war dies auch schon der letzte Abend in Südfrankreich. Am nächsten Tag mussten wir den Heimweg antreten. Es waren ja schließlich rund 1200 km Rückweg, die bewältigt werden wollten.

Kilometerstand: 154.581



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