Montag, 23. Oktober 2017

no way back from hell

Noch immer bin ich arbeitsunfähig, noch immer sitze ich mehr bei Ärzten, als mir lieb ist. Ich war 15 Wochen in der Psychiatrie (hat gut geholfen), 4 Wochen in Wiedereingliederung (endete mit einer rückwirkenden Abmahnung für 2016) , 6 Wochen auf Reha (katastrophal für meine Seele und mich) und doch rutsche ich seit der Reha in einen Abwärtstrend, der schwer zu stoppen ist.

Dieser Negativtrend hat nun dazu geführt, das sich mein Jetzt-Ex-Lebensgefährte dazu entschlossen hat, unsere Beziehung zu beenden. Er kommt mit mir, meinem (krankheitsbedingten) Verhalten, meiner negativen Sichtweise mancher Dinge, der Ablehnung eines Arbeitskollegen, den er als einen Freund betrachtet sowie seines Neffen, der verhaltensauffällig ist (und den selbst seine Oma nur schwer erträgt) nicht mehr zurecht. Eben jener Arbeitskollege/Freund war der, dir mich vor zwei Jahren so getriggert hatte und der MIT ein Auslöser für den vorletzten Depressionsschub war.

Weswegen ich so meine persönlichen Probleme mit ihm habe, und es mich sehr geschockt hat, das dieser kurzfristig und spontan an meiner Stelle mit in den diesjährigen Kroatienurlaub mitgefahren ist, nachdem die Krankenkasse mir dies verweigert hat. Meine Tränen deswegen haben meinem Jetzt-Ex, seiner Aussage nach, einen Scheiß-Beigeschmack im Urlaub beschert. Und da er sich "irgendwie schützen muss", hat er mir letzten Freitagabend beim Abendessen dies nun mitgeteilt.

Es geht mir beschissen. Richtig beschissen. Ohne das Wissen auf die Hilfe der Therapeuten und der Ärzte der Psychiatrie (in der ich ja seit gut 1 Jahr betreut werde) hätte ich mich wahrscheinlich eher vor einen Zug geworfen, denn in diesen einzusteigen, um nach einer grottigen, verheulten, verzweifelten Nacht zurück in meine eigene Wohnung zu fahren. Aber so weile ich halt noch auf Erden. Zwei Freundinnen und meiner Therapeutin musste ich in die Hand versprechen, mir nichts anzutun. Aber das kostet Kraft, die ich 'eigentlich' gar nicht mehr habe.

Das schlimmste ist aber, das ich in einem Gedanken-Hamsterrad festhänge. Das ich nicht verstehe, wann und wie es dazu gekommen ist, welche Warnsignale ich übersehen habe, was ich ignoriert habe? Warum ich Tonnen von Erinnerungs-Déjà-vu's habe, die mich kirre machen? Die manchmal im Minutentakt aufpoppen in meinem Hirn?

Ich kann mich nicht einmal auf mich selber konzentrieren. Im Moment sind nur noch Verlust, Trauer, Tränenbäche und Zukunftsangst. Noch nie hat ein Mann mein Leben so bereichert, mir so viel gezeigt, beigebracht. Noch nie war ein Mann so für MICH da, hat mich unterstützt, mir geholfen. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so angenommen, angekommen ... zuhause gefühlt. Es ist, als wäre ich entwurzelt worden. Als wäre mir ein Teil meiner Seele, meines Herzens herausgerissen worden.

Ich will ihn nicht auf ein Podest stellen. Natürlich hatte er Fehler, viele Fehler. Und schlechte Angewohnheiten. Und ein paar üble "Probleme", die ich nicht weiter thematisieren werde. Und doch will es mir nicht in meinen Kopf, das der Mann mit dem ich meine Zukunft gesehen habe, nun meine Vergangenheit sein soll. Alle meine Träume, Wünsche, Hoffnungen sind zerplatzt.
Einfach mit einem Satz beim Abendessen . . .
"Ich betrachte unsere Beziehung als beendet".

Bääm.

Heute nun hat er zumindest auf das Mail hinsichtlich der Abholung meiner Sachen reagiert. Sehr distanziert und unpersönlich. Keine Anrede außer "Hallo". Nicht einmal mehr meinen Namen. Und als Abschluss nur "Grüße" und seine Initialen. Er wäre, wie ich ja wüsste, ab dem Freitag auf Dienstreise. Wusste ich nicht mehr, nur das er über das kommende, verlängerte Feiertagswochenende unterwegs sein würde. Ob er den Antritt dieser Reise verschieben kann, ist noch nicht sicher. Er will sich aber darum kümmern, das sein Vater die Sachen rechtzeitig raus stellt. Daher werde ich dann sehen, ob meine Sachen vor seiner Wohnung stehen, oder ob er sie mir aushändigt. Ich rechne eher damit, das sie vor der Tür stehen werden, egal ob er anwesend ist oder nicht.

Zu einem Gespräch mit mir ist er "derzeit nicht bereit". Er hätte "die letzten Jahre so viele Abende am Telefon verbracht, dass er sich derzeit daran erfreue, nicht zu telefonieren". Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, das ich doch noch einmal mit ihm reden kann. Wenigstens dann, wenn er mir die fehlenden Teile aushändigt, die nicht in seiner Wohnung liegen - und die er selber noch holen muss. Was aber bis zum angedachten Abholtermin schwierig wird, da jemand in der Nacht, in der ich gegangen bin, sein Auto demoliert hat. Es ist derzeit nicht fahrtüchtig.

Ich schwöre bei allem, was mir diese Beziehung mit ihm bedeutet (hat), das ich sein Auto nicht angerührt habe. Daran habe ich in DEM Zustand, in dem ich die Wohnung verlassen habe, nicht einmal im Traum gedacht. Ich wollte weg, bin heulend, zitternd, paralysiert und geschockt morgens kurz nach 04:30 Uhr zur U-Bahn gewankt und dann zum Hauptbahnhof gefahren.

Im Prinzip gibt er mir das Gefühl, froh und erleichtert zu sein, das ich kein Teil seines Lebens mehr bin. Und das tut weh.



Bin unter Tränen eingeschlafen
bin unter Tränen wieder aufgewacht.
Hab‘ über dieselbe beschissene Frage
zwei Millionen mal nachgedacht.
Hab‘ mich verdreht und mich gewendet
mit dem selben Scheissproblem.
Für Dich ist es beendet,
aber ich, ich, ich kann Dich sehen
ich kann Dich sehen.

Kann nicht schlafen, kann nicht essen.
Ich kann es nicht verstehen.
Du hast mich vergessen
während Erinnerungen mich lähmen.
Hab‘ Angst vor dem Abend,
mir graut vor der Nacht.
Weil dann genau dieselbe Frage
mich wach hält, warum bist du nicht da?
Warum bist Du nicht da?

Wenn das Liebe ist,
warum bringt es mich um den Schlaf?
Wenn das Liebe ist,
warum raubt es mir meine Kraft?
Wenn das Liebe ist,
sag mir was es mit mir macht?
Wenn das Liebe ist,
was, was, was ist dann Hass?
Was ist dann Hass?

Wenn das Liebe ist,
warum tut es so weh?


Quelle: Wenn das Liebe ist – Glashaus

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