Sonntag, 7. Januar 2018

The Universe versus Frau Matilda

. . . ein ungleicher Kampf, zum Scheitern gemacht.

Das Universum sitzt doch am längeren Hebel. Das fühlt sich leider nicht nur so an. Kurz vor dem Jahreswechsel erhielt ich ein Schreiben der Krankenkasse, in welchem mir mitgeteilt wurde, das mein Anspruch auf Krankengeld am 22.Februar 2018 ausläuft und ich dann "ausgesteuert" werde. Und das ich mich SOFORT (fett geschrieben!) beim Arbeitsamt zu melden hätte, da ich sonst jegliche weiteren Anspruch verlieren würde.

Nun ja, laut Arbeitsamt hätte das nicht SOFORT sein müssen, binnen 4 Wochen ist der "normale" Zeitrahmen. ich frage mich, warum man dann dieses Wort wählt. . . SOFORT. Egal. Fakt ist, das ich ab dem 23.Februar nicht mehr krankenversichert sein werden. Außer ich bin a) arbeitslos gemeldet, oder b) Vollzeit wieder in Lohn und Brot.

Das war erst einmal eine Klatsche. Denn nach meiner Rechnung wäre dieser Fall erst Ende März eingetreten - 6 Wochen später. Was ich nicht wusste ist die Tatsache, das der Zeitraum der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber mitgerechnet wird, obwohl ich in diesem Zeitraum kein Krankengeld beziehe. Somit erlischt der Anspruch nun 6 Wochen früher. Das wird jetzt sportlich.

Ich arbeite momentan mit meinen Ärzten daran, das anstehende Gespräch in der Firma zu überstehen. Denn mich überfordert die ganze Situation völlig. Aber es hilft ja nichts. Egal, wie es mir geht - ich darf zwischen dem 23.Februar 2018 und den 25.August 2019 nicht mehr als 5 Wochen und 6 Tage aufgrund meiner Depressionen und der Angststörung krank werden. Sonst falle ich aus der Krankenkasse. Basta.

Hilft natürlich super bei Stabilisierung meiner Psyche. Ebenso wie der Anschiss der Sachbearbeiterin der Deutschen Rentenversicherung, Bayern Süd. ich hätte mich nach Ansicht dieser Damen bereits vor 7 Monaten (Minimum) bei ihnen melden MÜSSEN (!) um einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente zu bekommen. Öhm, noch vor 3 Monaten wusste ich nicht, das ich wieder in der Psychiatrie landen würde? Wie sollte ich mich dann vor 7 Monaten melden? Ich bin bis Mitte Oktober davon ausgegangen, noch vor Weihnachten wieder arbeiten zu können?

Egal. Isso. Ich stehe in meinem alltäglichen Kampf ums Überleben immer mehr mit dem Rücken an der Wand und weiß so langsam nicht mehr, warum ich eigentlich noch weiterhin kämpfe. Für was? Um mein kleines, beschissenes Leben mit Mühe aufrecht zu halten? Ja, ich habe meine Wohnung noch. Aber wenn ich wirklich in die Arbeitslosigkeit abrutsche, muss ich hier ausziehen. Den letzten Anker, den ich noch habe, könnte ich also auch noch verlieren.

Mein Ex hat mir fast alles genommen. Meine Wünsche, Hoffnungen, Träume. Jetzt nimmt mir die Krankenkasse auch noch den Rest. Wozu also kämpfen? In spätestens einem Jahr stehe ich vor dem sozialen Aus. Meine während der Krankheit entstandenen Schulden werde ich dann auch nicht mehr zahlen können. Vielleicht hätte ich doch Ende Oktober die Reißleine ziehen sollen.

1 Kommentar:

  1. Liebe Matilda, ich hatte mich im letzten Jahr so gefreut, wieder von Dir zu lesen - doch das, was dann kam, war auch für mich als Leser ein Schlag nach dem anderen :( Irgendwie wollte ich Dir so vieles sagen und zugleich blieb ich trotzdem stumm, weil mir einfach irgendwie die Worte fehlten..

    Ich denke, die KK will da gar keinen Druck machen, wenn sie SOFORT schreibt. Es ist nur, dass das AA leider nicht das allerschnellste ist, auch wenn sie immer noch wesentlich zügiger sind als die RV.
    Mir ging es ähnlich im Jahr 2010/2011.
    Wenn Du jetzt die Anträge stellen kannst (vorsorglich, man weiß ja nie - und man kann echt inzwischen alles online erledigen, bis auf einen einzigen persönlichen Besuch - ich fand das alles sehr erleichternd), bekommst Du zumindest fristgerecht auch das Geld. Und ich würde zeitgleich prüfen, was Dir noch zusteht - Wohngeld etc. Damit Dir wenigstens Dein Zuhause bleibt!! Vielleicht hast Du diesen Anspruch ja schon jetzt während des Krankengeldbezugs?
    Ja mir ist schon bewusst, dass das alles ein Gefühl ist von: Man steht vor einem Riesenberg und ist allein davon erschöpft, dass man diesen sieht...
    Aber unlösbar ist das nicht..

    Für das Gespräch mit Deinem AG drücke ich Dir wirklich von Herzen die Daumen - soviel Scheiß auf einmal braucht wirklich kein Mensch.

    Wofür Du weitermachen sollst? Für Dich, Matilda. Auch wenn jetzt alles grau und schwarz ist - es bleibt nicht so, auch wenn es wirklich schwierig ist, da durchzukommen. Aber man kann da durchkommen. Man kann das wirklich schaffen - und das wünsche ich Dir sehr.

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